Für den letzten Moment im Leben gibt es keine zweite Chance. Wenn ein nahestehender Mensch stirbt, trägt ein würdevoll empfundener Abschied bei den Zurückgebliebenen wesentlich dazu bei, die Trauer annehmen zu können.
Die Hospizgruppe im Landkreis hilft dabei seit 20 Jahren.
2001 wurde ein Arbeitskreis gegründet, um eine Hospizbegleitung in Landau und Umgebung zu schaffen. Zwei Jahrzehnte später ist die Hospizgruppe eine Einrichtung, die im Landkreis nicht mehr wegzudenken ist. Die Gruppierung ist gewachsen – das gilt auch für die Aufgaben und Herausforderungen. Besonders die Corona-Pandemie macht es den Ehrenamtlichen schwer, der Sterbe- oder Trauerbegleitung gebührend nachgehen zu können.
Ob man nun einem sterbenden Menschen in den letzten Stunden seines Lebens beisteht oder mit einem Hinterbliebenen über dessen Trauer spricht: Zeit, Nähe und Zuwendung sind die entscheidenden Faktoren. Gerade das war in der Hochphase der Pandemie kaum möglich, wie Vorsitzender Jürgen Stadler bestätigt. „Teilweise haben sich geradezu absurde Situationen ergeben“, findet Stadler deutliche Worte. Dass es manchen Menschen aufgrund der Corona-Maßnahmen verwehrt blieb ihren sterbenden Angehörigen nahe zu sein, wirkt lange nach. Ob die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus höher bewertet werden muss als die psychische Belastung, wenn man sich von einem Angehörigen nicht würdig verabschieden kann? Eine schwierige Frage. Die Erfahrungen der Hospizgruppe zeigen, dass das Wissen um den einsamen Tod ihrer Lieben viele Menschen nachhaltig beschäftigt – laut Koordinatorin Hilde Witt und 2. Vorsitzende Maria Eisenreich.
Die Mitarbeiter der Hospizgruppe rechnen mit einem erhöhten Aufkommen in der Trauerarbeit. Darum soll die Trauerbegleitung auch verstärkt ausgebaut werden. All dies würde nicht gehen, wenn sich nicht immer wieder Freiwillige finden würden, die ihr Herzblut und ihre Zeit für diese wertvollen Aufgaben einbringen.
Quelle: Landauer Zeitung – Monika Bormeth